Benzo(a)pyren

Benzo(a)pyren (B(a)P) gehört zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und entsteht als Nebenprodukt bei der unvollständigen Verbrennung von organischem Material (Holz, Stroh, Rinde) oder fossilen Brennstoffen (Kohle, Erdöl) sowie beim starken Erhitzen dieser Materialien unter Luftausschluss.

Hauptverursacher

Nach aktuellem Kenntnisstand sind in Österreich Emissionen aus der Holz- und Kohleverbrennung in Hausheizungen (v.a. Stückholzöfen) für die B(a)P-Belastung hauptverantwortlich. Insbesondere bei Holzöfen mit veralteter Technologie entstehen bei unsachgemäßem Betrieb (Einsatz von zu feuchtem Holz, überfüllter Brennkammer und zu geringer Luftzufuhr) hohe Emissionen an B(a)P, PAK, Feinstaub und Dioxinen.

Grenz- und Zielwerte für Benzo(a)pyren

Im Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) ist ein Grenzwert für den Jahresmittelwert von B(a)P in PM10 von 1 ng/m3 in der Außenluft festgelegt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont aber, dass dieser Wert mit einem vergleichsweise hohem Risiko verbunden ist, an Krebs zu erkranken. Laut WHO soll ein Wert von 0,12 ng/m3 nicht überschritten werden.

Belastungssituation in Österreich

Die Konzentration von Benzo(a)pyren in PM10 wird in Österreich an rund 30 permanenten Messstellen bestimmt. Zusätzliche temporäre Messungen (z.B. in der Steiermark, in Niederösterreich und in Kärnten) dienen dazu, die Belastungssituation genauer beurteilen zu können. Der Grenzwert wird in einigen Regionen südlich des Alpenhauptkamms (Gebiete in Kärnten und der Steiermark) überschritten, nach aktuellem Kenntnisstand sind auch in anderen Regionen in Österreich Überschreitungen wahrscheinlich.

Die Benzo(a)pyren-Belastung weist sehr starke räumliche Unterschiede auf, abhängig von Emissionen und Ausbreitungsbedingungen. Unsachgemäß betriebene Festbrennstoff-Einzelöfen bzw. Festbrennstoff-Einzelöfen mit minderwertiger Verbrennungstechnologie liefern v.a. in ländlichen Regionen einen hohen Beitrag zu den B(a)P-Emissionen. Schon eine einzige falsch bediente Hausheizung kann die lokale Belastung deutlich erhöhen, richtiges Brennmaterial und richtiges Anheizen kann das verhindern. Öfen und Kessel mit minderwertiger Verbrennungstechnologie sollten durch aktuelle emissionsarme Heizsysteme ersetzt werden; auch Feinstaubabscheider für Holzheizungen können die Schadstoffemissionen verringern.